Mit dem Lingam-Workshop auf Entdeckungsreise zur männlichen Sexualität

Eine unvoreingenommene, annehmende Begegnung mit dem männlichen Genitalbereich beginnt mit der neutralen Begrifflichkeit des Lingams 



Holz Lingams

„Schwanz, Penis, Pimmel(chen), Pullermann, Glied, Teil, da unten, Rute, Schniedel“, das waren einige der Wörter, die bei meinem ersten Lingam-Workshop im Tarisha genannt wurden, um den männlich gelesenen Genitalbereich zu bezeichnen. Bei jedem dieser Wörter erschien der Lingam in einem anderen Licht und die Emotionen waren unterschiedlich: Verniedlichung, Distanz, Angst, Respekt, Bewunderung und mehr. Das Wort „Lingam“ dagegen erschien den Teilnehmerinnen erstmal noch fremd und unbesetzt.

Gerade diese Fremdheit in der Bezeichnung eröffnet das Feld für einen anderen Umgang mit diesem wunderbaren Körperteil. Die Haltung, die ich im Lingam-Workshop vermitteln möchte, ist eine des immer wieder Staunens, der Achtung vor der Kraft und Verletzbarkeit männlicher Sexualität, der Verehrung und Annahme. Dafür ist bei dieser Art der Lingam-Berührung Langsamkeit und eine Form von Absichtslosigkeit zentral, die alles willkommen heißt – ob Erektion oder nicht, ob Orgasmus oder nicht, ob Ejakulation oder nicht.

 

Am nichtmenschlichen Model – Piccolo-Sektflasche und meine Penispuppe – zeigte ich und übten wir einige Berührungstechniken aus der Tantramassage. Dabei kamen wir im Gespräch und aus dem Moment heraus zu einer Vielzahl von Themen: Wie funktioniert die männliche Erektion? Was sind die Entsprechungen für Penis, Hodensack oder Hoden in der weiblich gelesenen Anatomie? Kann die Prostata auch von außen berührt werden? So kam es auch immer wieder dazu, dass wir Abstecher in die weibliche Sexualität machten und immer wieder staunten wir über das Wunderwerk Körper(in), das wir Menschen doch sind.

Bei der Frage, welche Erfahrungen die Teilnehmerinnen in ihrem Leben mit dem Lingam gemacht hatten, zeigte sich eine Vielzahl von Bildern, Assoziationen, genussvoller Erinnerung und auch Verletzungen. Für mich ist es ein Geschenk, Räume öffnen zu können, in denen offen über all das gesprochen werden kann, Humor und Ernsthaftigkeit ihren Platz haben und es wirklich Zeit gibt, Dinge auszusprechen und zu fragen, die bisher vielleicht noch kaum geteilt wurden.


Ein Anliegen war mir, die Teilnehmerinnen auch für die Themen zu sensibilisieren, die bei Männern in der Sexualität auftauchen können. Wenn ich auch kein Mann bin, sind mir in meiner Arbeit schon oft unter anderem diese Themen begegnet: Die Befürchtung, der eigene Penis könnte nicht richtig sein (zu klein, zu dünn, zu groß) oder nicht gut aussehen; die Angst vor dem Eigenleben des Genitals, verbunden mit Gefühlen von Scham und Machtlosigkeit; ein hoher Leistungsdruck, ein guter Liebhaber sein zu wollen und richtig zu performen. Mit all diesen Themen können Männer herausgefordert sein und schon in der jugendlichen Selbstentdeckung wird so mancher Penis weniger in Selbstliebe als zur schnellen Spannungslösung berührt. An einem Masturbationsquickie ist nichts falsch, doch auch das männliche Sexualspektrum ist so weit und es kann ein Geschenk sein, in der Lingam-Berührung ganz neue Fühlerfahrungen zu machen.


Aus meiner Sicht nehmen die Teilnehmerinnen neben einer Vielzahl von Anregungen zur Berührung, vor allem ein tieferes Verständnis für die Bezeichnung „Lingam“ und die Haltung hinter dieser Bezeichnung, ein vertieftes Grundlagenwissen zur männlichen Anatomie und Sexualität und die Erfahrung eines wertschätzenden Austauschraumes mit, in dem mit Freude und in Wertschätzung zum Phänomen „Penis“ geforscht werden konnte.


Eine Teilnehmerin meinte zum Schluss: „So einen Workshop sollte jede(r) einmal machen!“ Das finde ich auch. Eine Sexualkultur, die wertschätzend und konsensual ist und die Vielfalt sexueller Aktivität feiert braucht Räume, die Wissen dazu vermitteln und in denen Erfahrungen gemacht werden können. Ein großer Dank an das Tarisha und all die Kolleg*innen, dass wir solche Räume schaffen.


Wenn du auch gerne einmal am Lingam-Workshop teilnehmen möchtest, findest du die aktuellen Termine auf der Homepage des Tarisha. Außerdem gibt es die Möglichkeit, dass ich den Workshop individuell für dich und/oder eine Gruppe durchführe. Komm dazu einfach auf uns zu! Ich freue mich.


Dieser Beitrag wurde von Rike verfasst.


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14. August 2025
Du hast von Tantramassagen gehört, doch bist nicht sicher, welche Vorteile eine solche Massage hat? Welche Wirkung ist zu erwarten und wobei kann die tantrische Massage helfen? Wie du wahrscheinlich bereits weißt, handelt es sich bei der Tantramassage um eine Ganzkörpermassage – Intimberührungen inbegriffen. In der Tantra Massage geht es vor allem um Berührungen und weniger um das bekanntere Durchkneten einer physiologischen oder therapeutischen Massage. Und dennoch wirkt die Tantra-Massage auch, nur anders. Die Wirkung auf Körper und Geist bzw. Seele lässt sich dabei jedoch nicht so einfach trennen. Durch die langsamen und achtsamen Berührungen wird dein Stresspegel gesenkt . Die Tantramassage bietet dir eine Auszeit vom Alltag und dem täglichen Stress. Es gibt keinen Druck und kein Müssen. Durch die beruhigende Musik und die Berührungen wird der Parasympathikus aktiviert und der Stresspegel gesenkt. Atmung, Herzschlag und Blutdruck normalisieren sich. Der Parasympathikus ist auch für das Auffüllen von Energiereserven verantwortlich, wodurch du dich nach der Tantramassage energiegeladen fühlen kannst. Die tiefe Entspannung kann sogar deinen Schlaf verbessern, weil dein Stresspegel sinkt. Auch das Einschlafen kann dir leichter fallen. Die unterschiedlichen Berührungen nimmst du auf verschiedene Art und Weise wahr. Dies fördert deine Sensibilität , denn Fühlen und Spüren lassen sich lernen. Das Bewusstsein für deinen eigenen Körper wird gestärkt und dein Körpergefühl unterstützt. Du lernst Berührungen und ihre unterschiedliche Qualität kennen. Dadurch erkennen viele Empfangende, welche Berührungen sie mögen und was ihnen guttut. Auch die Körperwahrnehmung kann sich verbessern, wodurch das Selbstwertgefühl gesteigert werden kann. Langsame und rhythmische Massagebewegungen regen die Blutzirkulation an. Die Muskeln entspannen sich und das allgemeine Wohlbefinden wird gesteigert. Zudem wird dein Kreislauf angeregt und dir wird wohlig warm. Die Tantramassage kann helfen emotional loszulassen. Starke Emotionen und Stress gehen meist mit einer körperlichen Anspannung einher. Im sicheren Rahmen unserer Massage kannst du alle Gefühle – sexuell und emotional – frei von Scham, Angst und Verurteilung erleben. Das freie Erleben der Sexualität unterstützt die Ausschüttung der Sexualhormone, die bei einer Tantramassage unweigerlich freigesetzt werden. Die Sexualhormone wirken schmerzstillend, entspannen die Muskeln, regen das Immunsystem an, lindern Depressionen, straffen die Haut, verbessern die Durchblutung und verstärken Vertrauen und Liebesgefühle. Haltepositionen, Umarmungen, sanftes Streicheln oder das Gefühl der Geborgenheit können intensive Gefühle auslösen. Eine Tantramassage ist zudem oft emotional und durch bestimmte energetische Schwingungen geprägt. Wenn du dabei plötzlich weinen oder lachen musst, ist das kein Problem. Die Massage kann emotionale Blockaden lösen , dadurch bahnen sich auch unterdrückte Gefühle manchmal einen Weg an die Oberfläche. Ein Teil der Tantramassage ist die Akzeptanz von dem, was gerade ist. Alles darf sein und nichts muss. Mit dieser Haltung kann sogar die Heilung von Traumata unterstützt werden. Deinen Gefühlen wird der nötige Raum gegeben und sie zu fühlen, kann heilsam sein. Wichtig ist, dass du dich in dem sicheren Raum wohlfühlst und dich öffnen kannst. Die Intimmassage muss nicht Teil deiner ersten Tantramassage sein. Kommuniziere im Vorgespräch deine Grenzen, Wünsche und Bedürfnisse . So kannst du entspannt in die Massage gehen. Du musst nichts erzwingen. Wenn du dich während der Massage doch pudelwohl oder plötzlich unwohl fühlst, kannst du jederzeit deine Grenzen und Wünsche ändern. Im Tarisha unterstützen wird dich jederzeit gerne mit außergewöhnlichen Massagen. Ein Heilungsversprechen können wir dir jedoch nicht geben. Eine Tantramassage ersetzt keine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung. Sie kann die Heilung unterstützen, ist jedoch nicht kurativ. Auch Diagnosen werden nicht gestellt. Solltest du psychische oder körperliche Beschwerden haben, wende dich an einen Facharzt oder Therapeuten.
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