Wissen

GLOSSAR UND FAQs

Sammle mit unserem Glossar Wissen über die Welt der Tantramassage und der Sexualität und informiere dich in den FAQs über häufig gestellte Fragen!

GLOSSAR


  • BDSM

    Der Begriff ist ein Akronym für „Bondage and Discipline, Dominance and Submission, Sadism and Masochism“ und umfasst alle Verhaltensweisen und Begegnungen, die im sexuellen Feld mit Dominanz, Unterwerfung, Schmerzreisen und Fesselungen spielen. Elemente aus dem BDSM lassen sich mit tantrischen Massagebegegnungen gut kombinieren. In beiden Fällen gibt es eine klare Rollenverteilung (gebende und empfangende Person) und in beiden Bereichen braucht es klare Kommunikation, Präsenz sowie Achtsamkeit. Die Kombination aus tantrischer Haltung und sanften Spielarten aus dem BDSM ist eine besondere Erfahrung, die ganz unterschiedlich gestaltet werden kann.

  • Chakra

    In der Tantramassage nutzen wir auch das Konzept der Chakren, wenn wir über das Energiesystem eines Menschen sprechen. Chakren sind Energiezentren, die sich im gesamten Körper befinden, je nach Tradition sind das bis zu 88.000 Chakren. Meist sprechen wir aber von den sieben Hauptchakren, die an einer vertikalen Achse im Körper liegen: Wurzel-, Sakral-, Solarplexus-, Herz-, Hals-, Stirn- und Kronen-Chakra. Jedem Chakra sind bestimmte Lebensthemen und körperliche Funktionen zugeordnet. In der Tantramassage spielen sie insofern eine Rolle, als das Haltegriffe häufig auf Höhe der Chakren erfolgen, insbesondere in der Verbindung von Sexual- und Herzchakra.

  • Ejakulation

    Sowohl Männer als auch Frauen können ejakulieren. In der sexuellen Stimulation werden Kontraktionen der Geschlechtsdrüsen ausgelöst. Der männliche Samenerguss ist das stoßweise Herausschleudern von Sperma durch die Harnröhre. Die weibliche Ejakulation ist noch immer nicht ausreichend erforscht. Besonders ein lustvolles Berühren der G-Fläche kann die Ejakulation auslösen. Dabei verspüren Frauen oft ein Gefühl, als ob sie auf Toilette müssten. Vielmehr bildet sich aber Sekret im Drüsengewebe, welches auf dem Höhepunkt sexueller Erregung und bei starker Stimulation ausgestoßen werden kann. Eine Ejakulation kann bei Frau und Mann zeitlich eng mit einem Orgasmus verknüpft sein, die Phänomene können aber auch getrennt voneinander auftreten.

  • Energiearbeit

    Der Begriff wird vielfältig genutzt. Er beschreibt verschiedene therapeutische und begleitende Techniken, welche aus der alternativen Medizin stammen können, aus der Energiearbeit und aus der Berührung. Qi Gong, Körpertherapie oder auch Yoga können darunter fallen. Auch die Massage wird, als Unterstützung des Menschen in seiner körperlichen und psychischen Verfassung, zur Körperarbeit. In der Körperarbeit steht nicht ein Wellness-Erleben im Vordergrund, sondern die Unterstützung bei konkreten Themen. Unsere Tantramassagen können tief wirken und auch eine Unterstützung bei der Integration psychischer und physischer Konfliktthemen bieten. Eine besondere Form der Körperarbeit ist die Sexological Bodywork.

  • Energiesystem

    Die Tantramassage wurzelt unter anderem im spirituellen Tantra. Hier geht man von einem Konzept des menschlichen Energiesystems aus, das sich aus dem feinstofflichen Körper, den Chakren sowie den Energiekanälen (Nadis oder Meridianen) zusammensetzt. Durch die Kanäle fließt feinstoffliche Energie: Prana, die Lebensenergie. In anderen Traditionen kennt man diese Energie beispielsweise unter dem Begriff „Chi“. In der Tantramassage wird Lebensenergie geweckt und im gesamten Körper verteilt. Hintergrund ist, nach und nach ein höheres Level an Energie im Körper halten zu können, sowie die Energie lenken und im Leben für sich nutzbar machen zu können. Auch wenn dieses Energiekonzept nicht die Sprache jeder empfangenden Person trifft: Im besonderen rituellen Rahmen der Tantramassage wird ganzheitlich der gesamte Körper berührt und ein Spürraum geschaffen, der die einzelnen Körperteile mehr miteinander verbindet.

  • Göttinnen-Punkt

    Die Existenz der Göttinnen-Fläche wird immer noch teilweise in Frage gestellt. In den Massagen ist uns allerdings noch keine Frau begegnet, bei der diese Stelle nicht zu finden wäre. In den 1950ern beschrieb Dr. Ernst Gräfenberg den sogenannten G-Punkt. Wir sprechen nach vielen Kontakten und Gesprächen mit Frauen von der Göttinnen-Fläche. Diese liegt etwa fünf Zentimeter hinter dem Vaginaleingang an der vorderen Vaginalwand und fühlt sich gerippt an. Dieses Drüsengewebe ist sehr sensibel, wenn auch nicht bei jeder Frau erweckt und für jede Frau angenehm. Hier wird Sekret produziert, wenn sexuelle Reizung geschieht, was sehr lustvoll sein kann. Über die Göttinnen-Fläche kann eine weibliche Ejakulation ausgelöst werden.

  • Klitoris

    Die meisten Menschen denken beim Wort „Klitoris“ zuerst an die sichtbare und sehr empfindungsfreudige Klitorisperle. Dabei ist die Klitoris noch viel mehr, ein innenliegendes Organ, das der Lust dient und aus mehreren Teilen besteht. Sichtbar sind die Glans clitoridis (Perle) und das Präputium clitoridis (der Vorhaut, die oft auch Kapuze oder Hütchen genannt wird). Sie können ganz unterschiedlich groß sein und aussehen. Den Klitorisschaft (corpus clitoridis) kannst du über der Perle im Gewebe ertasten. Die Schenkel der Klitoris (crura clitoridis) spreizen sich im Körper wie ein umgekehrtes Y vom Schaft entlang des Beckenknochens. Die Klitoris ist von Schwellgewebe umgeben, das bei Erregung stärker durchblutet wird und anschwillt. Sie ist das Homolog zum Penis. Insgesamt ist die Klitoris zwischen 8,5 und 14,5 Zentimetern groß. Der Begriff kommt vom griechischen Wortstamm „kleitoris“, was „göttlich, berühmt, wie die Göttin“ übersetzt werden kann.

  • Körperarbeit

    Der Begriff wird vielfältig genutzt. Er beschreibt verschiedene therapeutische und begleitende Techniken, welche aus der alternativen Medizin stammen können, aus der Energiearbeit und aus der Berührung. Qi Gong, Körpertherapie oder auch Yoga können darunter fallen. Auch die Massage wird, als Unterstützung des Menschen in seiner körperlichen und psychischen Verfassung, zur Körperarbeit. In der Körperarbeit steht nicht ein Wellness-Erleben im Vordergrund, sondern die Unterstützung bei konkreten Themen. Unsere Tantramassagen können tief wirken und auch eine Unterstützung bei der Integration psychischer und physischer Konfliktthemen bieten. Eine besondere Form der Körperarbeit ist die Sexological Bodywork.

  • Kundalini-Energie

    Es handelt sich dabei um eine in tantrischen Schriften beschriebene Kraft im Menschen. Sie wird mit dem Bild einer Schlange, welche am Wurzelchakra im Beckenboden ruht, visualisiert. Es heißt, dass sie, wenn sie durch spirituelle Praxis aktiviert wird, wach wird und sich alle Chakras miteinander verbindend bis zum Kronenchakra aufrichtet und dies die Erleuchtung herbeiführt. Eine erleuchtete Person ist von allen Blockaden befreit, sowie offen und bereit für das kosmische Bewusstsein. Ein spontanes Erwachen der Kundalini kann für unvorbereitete Menschen gefährlich sein. Um die Kundalini zu wecken, gibt es Techniken wie Atemübungen und Energielenken, welche von Tantrikern geübt werden.

  • Lingam

    Im Sanskrit bedeutet „linga“ Zeichen oder Symbol. Als Symbol der Hindu-Gottheit Shiva steht Lingam für dessen schöpferische, erhaltende und zerstörende Kraft. Gleichzeitig ist es auch die im Tantra genutzte Bezeichnung für den Penis. Wie auch andere in der Tantramassage genutzte Worte (z.B. Yoni) hat der Begriff also eine Doppeldeutigkeit. Im Lingam eines Mannes zeigt sich seine Verbindung mit dem göttlich Männlichen und gleichzeitig ist es ein wertschätzendes Wort für seine Genitalien. Die Nutzung des Begriffs im Massageritual trägt zur besonderen Stimmung und ehrenden Haltung bei.

  • Lunghi

    Ein Lunghi ist ein Kleidungsstück, das traditionell von Männern in Südostasien getragen wird und je nach Region unterschiedlich benannt ist. Gelegentlich, beispielsweise im indischen Kerale, tragen auch Frauen einen Lunghi. Im tantrischen Massageritual kleiden sich alle Geschlechter in einen Lunghi, wobei Männer ihn bevorzugt um die Hüfte wickeln und Frauen ihn wie ein Strandkleid binden, um die Brüste zu bedecken. Ein Lunghi gibt viel Bewegungsfreiheit, lässt sich schnell an- und wieder ablegen und wird genutzt, um die empfangende Person in einer Massage zuzudecken. Oft ist es ein besonderes Erlebnis, wenn der Lunghi langsam und sinnlich vom Körper abgezogen wird.

  • Meridiane

    Der Begriff wird viel in der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) genutzt. Im Sanskrit wäre die Entsprechung der Begriff „Nadi“. Im Konzept des Energiesystem eines Menschen bezeichnen Nadi die Energiekanäle, über die Lebensenergie (Chi, Prana) im Körper fließt. Diese Kanäle sind über die Chakren miteinander verbunden. Die wichtigsten Energiekanäle sind Sushumna, Ida und Pingala.

  • Namasté

    Das Tantramassage-Ritual beginnt üblicherweise mit dem Namasté. Die unter anderem in Indien Grußformel ist unter Hindus üblich. Sie wird sowohl im Alltag zur Begrüßung genutzt, aber auch in der religiösen Praxis in einem Heiligtum. Wörtlich bedeutet Namasté „Ich verbeuge mich vor dir“ (Sanskrit) und steht dafür, in jedem Menschen etwas Göttliches zu sehen. Mit dem Namasté-Gruß wird aber nicht nur die Seele des Gegenüber gewürdigt, sondern auch an der göttliche Funken in einem selbst erinnert und geehrt. Der Gruß muss nicht ausgesprochen werden, auch das zugehörige Mudra (Handgeste), das Zusammenlegen der Hände in Nähe des Herzens an der Brust sowie ein leichtes Beugen des Kopfes, genügt.

  • Neo-Tantra

    In den 1970ern verstärkte sich auch in westlichen Ländern das Interesse an den tantrischen Traditionen. Eine wichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang die Person Osho, der vorher Bhagwan Shree Rajneesh genannt wurde. Er machte Tantra für Menschen aus dem westlichen Kulturraum zugänglicher und kombinierte Elemente dieser Traditionen mit Übungen aus der Körpertherapie und Bioenergetik. Die neotantrischen Strömungen, welche die tantrische Tradition und westliches Körperarbeitswissen kombinieren, beziehen sich teils auf Osho, teils gehen sie eigene Wege, zumal die Person und die Gruppe um Osho auch viel kritisiert wird. Einen anderen Zugang zu Tantra wählt das sogenannte Traditionelle Tantra.

  • Nervensystem

    Unterteilt wird es in das Zentrale Nervensystems, sowie das Autonome Nervensystem. Letzteres reguliert lebenswichtige Grundfunktionen wie Atmung, Blutkreislauf, Stoffwechsel oder Wasserhaushalt. Dabei wird der Sympathikus generell aktivitätssteigernd, der Parasympathikus aktivitätsverringernd. Ein gut reguliertes vegetatives Nervensystem sorgt für intakte Vitalfunktionen. Stress, zu seltene Erholungsphasen oder Traumata wirken sich auf das vegetative Nervensystem aus und stören das Gleichgewicht, was psychische und physische Beeinträchtigungen nach sich ziehen kann. Körperarbeit und Massagen können unterstützend sein, das vegetative Nervensystem wieder mehr in Balance zu bringen.

  • Orgasmus

    Im Vier-Stufen-Modell der sexuellen Reaktion folgt in der sexuellen Reaktion auf die Erregungs- und die Plateauphase der Orgasmus. Unwillkürliche Muskelkontraktionen im Genitalbereich kennzeichnen ihn und die aufgebaute sexuelle Spannung entlädt sich. Meist kommt es dabei auch zur Ejakulation oder Injakulation. Nach dem Höhepunkt entspannt sich der Körper wieder. Orgasmen können sehr individuell empfunden werden. In Qualität, Intensität und Körpererleben können sich auch die Orgasmen einer einzigen Person von Mal zu Mal stark unterscheiden.  So wird beispielsweise immer wieder von Berg- und Talorgasmen gesprochen. Auch wenn ein Höhepunkt oft sehr lustvoll ist, kann auch sexuelles und sinnliches Erleben ohne einen Höhepunkt eine orgiastische Qualität haben und es kann hilfreich sein, den Orgasmus weniger als Ziel, denn als mögliche Zugabe zu genießen.

  • Prostata

    Die männliche Vorsteherdrüse (=Prostata) ist etwa walnussgroß und liegt zwischen der Harnblase und der Beckenbodenmuskulatur. Neben den Hoden und den Samenbläschen produziert auch sie einen Teil der Samenflüssigkeit. Eine Funktion der Prostatamuskulatur ist es, sich bei der Ejakulation zusammenzuziehen, wodurch das Sperma aus der Harnröhre, welche zum Teil durch die Prostata verläuft, gespritzt wird. Im Energiesystem des Menschen gilt die Prostata als wichtiges Zentrum, weshalb sie auch in der Tantramassage besondere Aufmerksamkeit erhält. Eine Massage der Prostata sorgt für eine gute Durchblutung im Beckenbereich und kann so zu erhöhter Empfindungsfähigkeit beitragen. Auch in der weiblichen Anatomie gibt es eine Entsprechung zur männlichen Prostata (Harnröhrenschwellgewebe, G-Fläche).

  • Reflexzonen in Yoni und Lingam

    Wie deine Füße, Hände oder Ohren besitzen auch Lingam und Yoni Reflexzonen. Sie stehen mit bestimmten Organen in Verbindung. Es heißt, dass die Reflexzonen der Yoni so angeordnet sind, dass sie bei genitaler Vereinigung in Kontakt mit den entsprechenden Zonen des Lingams kommen. Aber auch durch die Massage werden diese Reflexzonen aktiviert und du kannst deinem Körper ganzheitlich Gutes tun.  

  • Ritual

    Eine Tantramassage hat einen rituellen Rahmen. Das heißt, es gibt einen klaren Anfang und ein klares Ende. Beides wird häufig durch den Namaste-Gruß gekennzeichnet. So hebt sich der Erlebnisraum dazwischen vom Alltag ab und eine besondere Stimmung entsteht. Zum Ritual gehört die besondere Gestaltung des Raumes, die Wahl der Worte und eine nicht alltägliche Kleidung (Lunghi). Für Menschen, die mit dem spirituellen Tantra noch wenig Berührungspunkte hatten, können manche Bezeichnungen irritierend sein. Sich darauf einzulassen und das sinnlich-achtsame Ritual einfach auf dich wirken zu lassen, kann aber eine spannende Erfahrung sein.

  • Shakti

    Im spirituellen Tantra gilt Shakti als die Kosmische Energie. Alles Manifeste ist Shakti und alle Manifestation besteht aus derselben Energie, welche Shakti ist. Als Göttin Shakti im Hinduismus ist sie auch das Symbol für die weibliche Urkraft des Universums. Shakti erschafft, erhält und zerstört und doch geht nichts verloren, denn alles Manifeste ist Shakti. Zusammen mit Shiva, ihrem göttlichen Partner, welcher für das Bewusstsein steht, wird sie häufig in der Shiva-Shakti-Puja, ihrer heiligen Vereinigung, dargestellt. Die Materie braucht das Bewusstsein, das Bewusstsein braucht die Materie. In der Tantramassage wird die empfangende Person in ihrer manifesten, bewussten Form verehrt und somit sowohl Shiva als auch Shakti in ihr.

  • Shiva

    In verschiedenen Kontexten bedeuten Shiva, wie auch Shakti, Unterschiedliches. Shiva ist einer der Hauptgötter im Hinduismus. Er verkörpert dort das Prinzip der Zerstörung. Laut tantrischen Schriften waren Shiva und Shakti im Ursprung eins. Ihnen entsprang das Universum. Im Tantrismus steht er für das Bewusstsein. Im Gegensatz zur Energie, welche seine Partnerin Shakti ist, ändert er sich nicht immer wieder und bildet neue Manifestationen. Vielmehr bleibt Shiva unvergänglich, ewig als universelles Bewusstsein.

  • Sinnlichkeit

    Der Begriff bezeichnet zunächst die Empfänglichkeit für die verschiedenen Sinnesempfindungen. Dem entgegengesetzt ist die reine Intellektualität. Viele spirituelle Traditionen fokussieren auf Vergeistigung, im Tantrismus spielt die körperliche, die sinnliche Komponente aber eine große Rolle. Umgangssprachlich ist Sinnlichkeit das angenehme Sinneserleben. Teilweise wird der Begriff auch synonym mit dem der Erotik verwendet, allerdings umfasst Sinnlichkeit auch im sinnlichen Zusammenspiel mit einem anderen Menschen mehr. Im Tantramassage-Ritual werden die verschiedenen Sinne angesprochen, angeregt und das sinnliche Erleben gesteigert, was zu verstärkter Wahrnehmung und Empfindsamkeit führen kann.

  • Spiritualität

    Die Suche, Hinwendung und subjektives Erleben einer transzendenten Wirklichkeit. Die vielen verschiedenen spirituellen Traditionen sind teilweise in manifeste Religionen gefasst worden. Die tantrische Spiritualität umfasst unter anderem die Überzeugung, dass alles verwoben, verbunden ist und sich die Prinzipien von Shakti und Shiva (Materie und Bewusstsein) in jedem einzelnen Menschen befinden. Die tantrische Spiritualität kann somit ein Pfad sein, um spirituelles Erleben und Praxis mit einem weltlichen Alltag zu verbinden. Nicht alle TantramasseurInnen leben spirituelles Tantra, doch die Haltung dem Menschen gegenüber im Ritual ist ein zentraler Bestandteil dieser Berührungskunst und ermöglicht immer wieder auch spirituelle Erlebnisse während der Massage.

  • Tantra

    Die Ursprünge von Tantra liegen in frühgeschichtlichen, matriarchalen Kulturen in einer Spiritualität, welche die Sexualität als Lebens- und Schöpfungskraft feierte. Im Laufe der Geschichte wurden diese Ursprünge vereinnahmt, ideologisch überformt, verboten. Es entstanden unzählige Ausprägungen und Sekten, die sich untereinander auch widersprechen können. Es gibt hinduistisch und buddhistisch geprägtes Tantra, traditionelle und weniger traditionelle Ausprägungen. In den 1970ern hatte die Person Osho großen Einfluss auf das Bild von Tantra, das im Westen heute noch vorherrscht und mit dem Begriff „Neo-Tantra“ bezeichnet wird. Vielleicht kann die Essenz des Tantra so zusammengefasst werden: Die Erkenntnis und Erfahrung, das alle Gegensätze (männlich-weiblich, Heiliges und Sündhaftes, Körper und Geist, Sexualität und Gebet, Schöpfung und Zerstörung, etc) eigentlich ein und dasselbe sind.

  • Tantramassage

    Die Tantramassage ist nicht identisch mit Tantra, aber sie ist von einer tantrischen Haltung inspiriert. Der rituelle Ablauf, der Einbezug des gesamten Körpers, das Willkommenheißen aller Körper- und Emotionsäußerungen sowie die Betrachtung der Sexualität als Lebenskraft machen die Tantramassage zu einem ganzheitlichen Massageerlebnis. Die klare Rollenverteilung in gebende und empfangende Person erlaubt, den eigenen Körper und die eigene sexuelle Energie frei und ohne Druck erforschen zu können und dabei von einer achtsamen, präsenten Person begleitet zu werden, welche den Raum für neue Erfahrungen bereitet und hält.

  • Tantramassage-Verband

    Der Berufsverband TMV wurde 2004 gegründet. Er vertritt MasseurInnen, Massagepraxen und Tantramassage-Ausbildungsinstitute aus dem deutschsprachigen Raum. Neben einer politischen Vertretung nach außen, sichert der TMV intern - über hohe Kriterien in der Fortbildung von TantramasseurInnen - die Qualität der Tantramassage in den an ihn angeschlossenen Massagepraxen. So trägt die Arbeit des TMV dazu bei, die Tantramassage als einen Bestandteil einer achtsamen sinnlichen Berührungskultur  und als wertvollen Beitrag zur sexuellen Gesundheit eines Menschen  bekannter zu machen.

  • Tarisha

    Auf Deutsch bedeutet der Sanskrit-Begriff  tarīṣa „Boot“ oder „Schiff“. Die Gründerin unserer Praxis war Tarika, deren Name mit „Fährfrau“ übersetzt werden könnte. In der Tantramassage nehmen wir dich mit auf eine ganz besondere Reise. Die Reise zu dir selbst ist manchmal still, manchmal stürmisch und manchmal reiten wir gemeinsam hohe Wellen.

  • Taoismus

    Der Taoismus ist eine in China verwurzelte Philosophie und Weltanschauung. Laotse ist der wohl bekannteste Lehrer des Taoismus. Wörtlich heißt Tao „der Weg“ und bezeichnet die höchste Wahrheit. Ein Mensch, der dem Tao zum Glück folgt, fügt sich in das kosmische Ganze und sieht sich selbst als ein Teil von allem an. Im Tao strebt man an, mit Allem zu fließen. Auch die Lebensenergie soll fließen, was unter anderem mit Tai-Chi und Qi-Gong unterstützt werden kann. Tantra und Taoismus haben einige Gemeinsamkeiten, aber auch größere Unterschiede. Aber ähnlich wie die Tantramassage, nimmt auch die Taomassage Elemente der taoistischen Spiritualität und nutzt sie in einer achtsamen, ganzheitlichen Massagepraxis.

  • Transfiguration

    Wenn eine Tantramassage für sich ein ganz besonderes Erlebnis ist, kann das auch daran liegen, dass du hier nicht als deine Alltagspersönlichkeit, sondern tatsächlich als Manifestation des Göttlichen verehrt wirst. Die tantrische Transfiguration ist die Fähigkeit, in jedem Menschen, dem ich begegne, die Göttin oder den Gott zu sehen und ihn oder sie so zu verehren, dass jede Begegnung ein Dienst am Göttlichen wird. Gleichzeitig ist es auch die Fähigkeit, die eigene göttliche Manifestation und das kosmische Bewusstsein in sich selbst zu erkennen. In dieser Hinsicht kann die Tantramassage spirituelle Praxis sein.

  • Venuslippen

    Im allgemeinen Sprachgebrauch finden sich noch immer die Begriffe „große und kleine Schamlippen“. Bei vielen Menschen mit Vulva sind die inneren Labien aber größer als die äußeren, weshalb wir die Bezeichnung „innere und äußere Lippen“ bevorzugen.  Auch sprechen wir lieber von Venuslippen, Lustlippen oder Vulvalippen, denn Scham ist nicht das Gefühl, das wir mit diesem wunderbaren Körperbereich verbinden wollen. Venuslippen können ganz unterschiedlich aussehen, das Spektrum ist weit und all die individuellen Ausprägungen sind normal und schön.

  • Verehrung

    Gerade im Anfangsritual der Tantramassage gibt es Gesten der Verehrung wie das Knien vor der empfangenden Person. Doch die verehrende Haltung begleitet das gesamte Ritual der Tantramassage. Der Mensch wird in der individuellen Besonderheit angenommen, ohne dass Aussehen, Sympathie oder persönliche Geschichte dies beeinflussen. Die Wertschätzung und liebevolle Begleitung im Hier und Jetzt kommen aus der Gewissheit, dass die Person genau so richtig ist, wie sie gerade da ist. In spiritueller tantrischer Sicht ist die empfangende Person – wie jeder Mensch – eine Verkörperung Shivas und/oder Shaktis und so geht das tantrische Massageritual über die Begegnung von zwei Menschen hinaus und bekommt eine transfigurative Komponente.

  • Yin und Yang

    Das Prinzip von Yin-Yang ist die Grundlage für das Gleichgewicht in der Natur in der taoistischen Tradition. Yin und Yang sind in allem vorhanden, zwei Pole, die sich gegenseitig beeinflussen: Sonne und Mond, aktiv und passiv, weich und hart, weiblich und männlich. Dabei gilt Yang als „männlich“, Yin als „weiblich“. Die Pole befinden sich in ständigem Wandel. In allem männlich Gelesenem ist etwas Weibliches vorhanden, in allem weiblich Gelesenem etwas Männliches. Der Ausgleich zwischen diesen Polen wirkt harmonisierend auf das menschliche Energiesystem.

  • Yoni

    Der Begriff Yoni kommt aus dem Sanskrit und bedeutet „Ursprung“. Yoni umfasst neben der Vulva, der Vagina, dem Beckenboden, der Gebärmutter und den Eierstöcken auch den energetischen Schoßraum. Damit umfasst das Wort die physische Ausprägung weiblicher Genitalien und geht gleichzeitig darüber hinaus. Yoni ist die weibliche schöpferische Kraft, der Schoßraum die Anbindung an das göttlich Weibliche. Der Begriff wird in der Tantramassage verwendet, da er wertschätzend konnotiert ist und im Deutschen wenig Begriffe für die weiblichen Genitalien vorhanden sind, die nicht entweder medizinisch, verniedlichend oder abwertend gelesen werden.

FAQs


INHALTLICHE FRAGEN

  • Ist eine Tantramassage nicht eigentlich fremdgehen? Ich bin schon lange in einer Beziehung, aber unsere Sexualität ist eingeschlafen/unbefriedigend. Ich sehne mich nach Berührung, will aber nicht fremdgehen.

    Nein, eine Tantramassage zu genießen ist kein Fremdgehen. Es geht in der Massage ganz um dich und das Erleben deiner eigenen Sinnlichkeit. In der Massage gibt es keine gegenseitige erotische Berührung, es ist eine Begegnung in erster Linie mit dir selbst. Um dich aber wirklich auf dieses Erlebnis einlassen zu können, empfehlen wir Ehrlichkeit mit deiner Partner*in. Suche das Gespräch in deiner Beziehung und kommuniziere deine Bedürfnisse. Vielleicht ist auch deine Partner*in offen für neue Arten von Berührung und ihr könnt euch gemeinsam auf eine Forschungsreise machen. Vielleicht bringst du von deiner Tantramassage auch ein Gefühl von Genährtheit und Zufriedenheit mit nach Hause, das sich positiv auf eure Beziehung auswirkt.

  • Bin ich zu alt für diese Art der Massage?

    Kein Mensch ist zu alt für Berührung und sinnliches Erleben. Für die Massage ist es egal, ob du 20, 40 oder 80 Jahre alt bist, jeder Mensch ab 18 ist willkommen. Wir sprechen ganz individuell ab, ob es persönliche Herausforderungen gibt und wie mit diesen umgegangen werden kann. Beispielsweise kann es sein, dass du nicht mehr gut auf dem Bauch liegen kannst, dann passen wir die Massage dementsprechend an. Egal, in welcher Phase deines Lebens du dich gerade befindest: Im Tarisha bist du willkommen.

  • Ich habe körperliche Einschränkungen, ist die Massage für mich trotzdem geeignet?

    Eine Tantramassage ist für alle Menschen geeignet. Sprich das Thema bitte bei der Buchung an und wir gehen individuell auf die Herausforderungen ein. Das Tarisha ist barrierefrei zu erreichen, wir haben die Möglichkeit entweder auf dem Futon am Boden oder auf einer Liege zu massieren. Auch der Massageablauf kann auf die individuellen Gegebenheiten angepasst werden. In den meisten Fällen ist es möglich, dir eine Massage bei uns zu ermöglichen.

  • Ich kann nicht gut lange auf dem Rücken liegen. Kann ich trotzdem im Tarisha massiert werden?

    Ja, du kannst bei uns massiert werden. Wir achten bei jedem Gast darauf, dass er*sie sich möglichst wohl fühlen kann. Dazu gehört auch, im Vorgespräch darüber zu reden, worauf geachtet werden darf. Vielleicht wirst du dich in deiner Massage mehrmals drehen, vielleicht wirst du zwischendurch im Sitzen massiert – wir finden Möglichkeiten, dass deine Massage für dich ein Erlebnis von ganzheitlicher Berührung werden kann.

  • Kann es bei der Massage auch zu GV, OV oder anderen gegenseitigen sexuellen Handlungen kommen?

    Nein. Die Tantramassage ist ein sinnliches Verehrungsritual. Die Berührungen finden einseitig statt, die Einladung ist, dass du dich auf dich, deinen Körper und dein inneres Erleben einlässt. Sexuelle Energien sind willkommen, deine Masseur*in begleitet dich auch in deinem sexuellen Erleben. Sexuelle Handlungen wie die oben genannten haben in diesem Setting keinen Platz und finden nicht statt.

  • Ich habe Erektionsprobleme oder komme machmal zu früh. Kann ich trotzdem eine Tantramassage empfangen?

    In der Tantramassage bist du mit allem, was du bist, willkommen. In der Lingammassage wird dein Genital liebevoll, achtsam und wertschätzend berührt. Ob du dabei eine Erektion hast oder nicht, ist für diese Art von Berührung nicht wichtig. Du bist richtig, wie du bist. Eine Erektion entsteht aus der Entspannung. Gäste machen immer wieder die Erfahrung, dass sie in diesen Massagen weniger Probleme mit der Erektion haben als in anderen Settings. So besteht auch die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu machen. Die Berührungen in der Lingammassage sind nicht zielgerichtet, es geht nicht darum, eine Ejakulation zu erreichen. Wenn du manchmal „zu früh“ kommst, kann dich das Verteilen der Energie in den ganzen Körper, die Variation von Druck, Geschwindigkeit und Massagegriffen und die Kommunikation mit der Masseur*in unterstützen, über einen längeren Zeitraum in Erregung zu bleiben. Eine Tantramassage kann für dich also ein guter Ort zum Forschen und dich neu kennenlernen darstellen.

  • Ich habe Probleme mich nackt zu zeigen. Wie wird in der Massage damit umgegangen?

    Wenn du zu einer Massage zu uns kommst, gibt es erstmal ein ausführliches Vorgespräch. Teile deiner Masseur*in deine Bedenken, deine Themen mit. Sie wird achtsam damit umgehen. Zunächst wird im Gespräch erstes Vertrauen geschaffen und ihr sprecht gemeinsam ab, worauf ihr achten wollt. Vielleicht magst du zunächst noch nur im Liegen nackt sein und nur die Körperteile werden aufgedeckt, die gerade massiert werden. Vielleicht machst du in der Massage die Erfahrung, dass durch die wertschätzende und nicht bewertende Begleitung ein Raum für dich aufgeht, wo auch für dich Nacktheit weniger schambesetzt wird. Körpergewicht und Aussehen spielen für uns in der Massage keine Rolle, aber wir achten deine Grenzen und finden gemeinsam Möglichkeiten, sodass du dich wohl fühlen und deine Massagezeit genießen kannst.

  • Bekomme ich einen Orgasmus bei der Intimmassage?

    Lingam- und Yonimassage sind nicht zielgerichtet. Wertschätzend, achtsam und in Abstimmung mit dem, was sich in deinem Körper zeigt, wird dein Intimbereich berührt. Es kann sein, dass die Intimmassage sehr ruhig und entspannend ist, du vielleicht keine Erektion bekommst und deine Genitalien einmal Berührung ohne sexuelle Lust genießen dürfen. Das kann eine ganz besondere Erfahrung sein. Genauso ist es in Ordnung, wenn du einen hohen Grad an Erregtheit spürst und die Energie der Massage dich bis zu einem Orgasmus – mit oder ohne Ejakulation – trägt. In der Tantramassage bleibst du im Moment, genießt das, was da ist. Jede Massage kann anders ablaufen, lass die Erwartung los und vertraue darauf, dass du die für dich richtigen Erfahrungen machen wirst.

  • Darf ich die Person, die mich berührt, ebenfalls berühren?

    In der Tantramassage entsteht häufig ein hoher Grad von Nähe und Intimität. Es ist verständlich, dass ein Wunsch nach gegenseitiger Berührung aufkommt. Damit entsprechen wir auch einem Verhalten, das wir in unserer sexuellen Sozialisation gelernt haben. Damit würdest du dich aber um einen noch tieferen Raum des in dich Sinkens bringen. Du darfst in der Tantramassage einfach nur dich selbst in Berührung genießen, all die verschiedenen Berührungsvariationen in dich aufnehmen und dich dieser Begegnung und dem Gehalten-Werden hingeben. Lass den Gedanken los, etwas zurückgeben zu wollen und mache neue Erfahrungen. Wenn du ganz annehmen kannst, kann dein*e Masseur*in ganz geben und die Magie der Tantramassage darf wirken.

  • Ich spüre wenig beim Sex. Kann eine Tantramassage mir helfen, fühliger zu werden?

    Eine Tantramassage öffnet den Raum für neue Fühlerfahrungen. Wenn du wenig spürst beim Sex, kann das ganz verschiedene Ursachen haben. Sprich das Thema im Vorgespräch an, sodass deine Masseur*in dich in der Massage begleiten kann, dazu zu forschen und vielleicht neue Erfahrungen zu sammeln. Häufig berühren wir unsere Genitalien auf immer die gleiche Weise. Vielleicht tun dir andere Griffe, die Langsamkeit der Berührung und der große Zeitraum, in dem du berührt wirst, gut, um feiner hinzuspüren. Einige Empfänger*innen von Tantramassagen haben die Erfahrung gemacht, tatsächlich fühliger zu werden, wenn sie regelmäßig tantrisch berührt wurden. Vielleicht ist es für dich aber auch dran, zunächst ein Sexualcoaching zu buchen und tiefer am Thema zu arbeiten.

  • Was passiert, wenn bei mir in der Massage starke Emotionen auftauchen?

    In der Massage bist du mit allem willkommen, was sich zeigen mag. Die Art, wie du hier begleitet wirst, der Raum, den dein*e Masseur*in öffnet, kann tief berühren und auch alte Themen können sich zeigen. Wenn dem so ist, begleitet deine Masseur*in dein Erleben ohne zu berwerten, hält dich, wertschätzt dich und berührt dich auch weiterhin. Gefühle in der Tantramassae kommen häufig in Wellen. Etwas will gesehen werden, zeigt sich vielleicht auch in einer heftigen Reaktion (Weinen, Schreien, Stampfen, etc), geht dann aber auch wieder und ein anderes Gefühl kann sich zeigen. Die Tantramassage kann begleitend zur Verarbeitung persönlicher Themen hilfreich sein, da sich hier auf der Körperebene Themen zeigen dürfen und gesehen werden. Deckle dich also nicht, wenn Emotionen auftauchen, teile dich mit und mache die Erfahrung, auch hierin begleitet zu werden.

  • Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich von einer mir fremden Person intim angefasst werden möchte. Gibt es die Möglichkeit meine Masseur*in im Vorfeld kennenzulernen?

    Es kann eine Herausforderung sein, sich einer fremden Person so anzuvertrauen, wie das in der Tantramassage geschieht. Deshalb ist es uns wichtig, dass du im Vorfeld Gesprächsmöglichkeiten hast. Den ersten Kontakt hast du vermutlich am Telefon, wo du gerne schon deine Fragen und Bedenken äußern kannst. Wenn du mit deiner Masseur*in im Vorfeld sprechen möchtest und dann nochmal über eine mögliche Massage nachdenken, haben wir das Angebot des Schnupertermins. Du kommst ins Tarisha, schaust dir die Räumlichkeiten an und setzt dich mit deiner Masseur*in zusammen, um ein erstes Gespräch zu führen und Kontakt aufzubauen. Sollte daraus ein Massagetermin entstehen, erhätst du einen 20-Euro-Gutschein auf den Massagepreis.

  • Was ist, wenn ich vor oder während der Massage meine Periode bekomme?

    Deine Menstruation ist kein Hinderungsgrund, eine Tantramassage zu empfangen. Sprich mit deiner Masseur*in darüber, wie es euch beiden damit geht. Möchtest du vielleicht nur eine äußere Yonimassage? Möchtest du eine innere Massage und dabei einen Soft-Tampon verwenden? Für viele Masseur*innen ist es auch völlig in Ordnung, auch während der Tage eine vollständige Yonimassage zu geben, während die Empfänger*in fließen lässt. Das kann eine besonders berührende Erfahrung von Angenommenwerden und Wertschätzung weiblicher Kraft sein. Höre in dich hinein, was du während deiner Tage brauchst und kommuniziere mit deiner Masseur*in. In der Tantramassage ist alles willkommen und manchmal beginnen Säfte auch zu fließen, wenn Entspannung, Zeit und Berührung sie einladen. Du bist als menstruierende Person willkommen in der Massage!

  • Mein*e Masseur*in entspricht optisch nicht meinen Vorlieben. Wie gehe ich damit um?

    Lass die Bewertung am besten einfach ziehen. In der Tantramassage geht es nicht um Optik, sondern darum gemeinsam einen wertschätzenden Raum zu schaffen, in dem du in deiner Ganzheit willkommen bist und achtsam berührt wirst. Dafür ist Sympathie und Vertrauen wichtig. Kategorien wie Gewicht oder Aussehen sind nachrangig. Es geht ja auch nicht um eine sexuelle Begegnung in gegenseitiger Berührung, sondern du bist eingeladen dich selbst in Begleitung und Berührung tief zu spüren und zu genießen. Vielleicht machst du eine ganz neue Erfahrung und erkennst, wie wenig wichtig Optik für das Herstellen einer liebevoll-sinnlichen Atmosphäre ist.

  • Wo kann ich noch mehr zum Thema erfahren?

    Wenn dich die Welt der Tantramassage, des Tantra oder auch der Sexualkultur so interessiert, dass du tiefer einsteigen möchtest, haben wir hier noch einige Buchempfehlungen für dich.


    – Riedl, Michaela: Yoni-Massage. Entdecke die Quellen weiblicher Liebeslust sinnlich – energetisch – spirituell. Hans-Nietsch-Verlag Emmendingen, 2015.

    – Riedl , Michaela und Becker, Klaus Jürgen: Lingam-Massage. Die Kraft männlicher Sexualität neu erleben körperlich – energetisch – spirituell. Hans-Nietsch-Verlag, Emmendingen, 2015.


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PRAKTISCHE FRAGEN

  • Mit welchen Ölen wird massiert?

    Wir nutzen kaltgepresstes Bio-Öl ohne Zusätze. Das fühlt sich gut an und nährt gleichzeitig deine Haut. Solltest du wissen, dass du auf ein Öl allergisch reagierst, teile das vor der Massage unbedingt mit.

  • Welche Hygienestandards gelten in der Praxis?

    Hygiene ist für uns ein wichtiges Thema, damit sich unsere Gäste und auch wir selbst wohl im Tarisha fühlen können. Unser Hygienekonzept kannst du hier einsehen.

  • Weshalb sind in der Tantramassage Empfänger*in und Masseur*in meist beide nackt?

    Wir begegnen uns in der Tantramassage auf einer Ebene, in der wir ganz da sein dürfen mit allem, was da ist. Diese Haltung wird auch darin ersichtlich, dass Empfänger*in und Masseur*in beide nackt sind. Kleidung kann distanzierend wirken, Dessours Begehrlichkeiten wecken, die Nacktheit hingegen ist ursprünglich. Voreinander nackt sein können ohne Scham und ohne Bewertungen schafft einen besonderen Raum von Augenhöhe und Freiheit.

  • Wer wird mich massieren?

    Welche Masseur*innen an welchem Tag im Tarisha sind, kannst du in unserem Kalender sehen. Du kannst bei deiner Terminbuchung nach einer bestimmten Masseur*in fragen und dort einen Termin buchen. Es kann aber auch eine tolle Erfahrung sein, es nicht so wichtig zu nehmen im Vorfeld, wer dir in der Massage begegnen wird. In der Tantramassage ist es nicht wichtig, wie jemand aussieht, welcher Typ Mann/Frau dir gut gefällt, sondern Sympathie und der miteinander kreiierte Raum ist entscheidend. Alle unsere Masseur*innen sind gut ausgebildet und haben viel Berührungserfahrung. Vielleicht magst du dich einfach überraschen lassen?

  • Wird auf der Liege oder auf einem Futon massiert?

    In der Regel massieren wir auf einem Futon am Boden. Solltest du aus gesundheitlichen Gründen eine Tantramassage auf der Liege bevorzugen, teile das bei der Buchung deines Termins mit. Wir haben in jedem Raum sowohl eine Liege als auch den Futon zur Verfügung. Einige Massagen finden nur auf der Liege statt, so die meisten Wellnessmassagen und die SET.



  • Wieso gibt es keine kürzeren Massagezeiten?

    Um in den Raum der tantrischen Berührung tief einzutauchen braucht es Zeit. In der Tantramassage werden alle Körperteile berührt, es gibt schnellere und langsamere Elemente. Die Einladung ist, immer noch tiefer in dich selbst und in deinen Körper einzutauchen. Dafür reicht eine Massagedauer unter 90 Minuten einfach nicht aus. Die besondere Qualität der Tantramassage liegt auch darin, dir so viel Zeit für dich selbst und für Berührung zu nehmen und dich damit selbst wertzuschätzen. Eine entspannende Wellnessmassage oder eine SET könnte das Richtige für dich sein, wenn du weniger Zeit zur Verfügung hast.

  • Welche Krankheiten stellen Ausschlusskriterien für eine Tantramassage dar?

    Wenn du dich akut krank fühlst, sage deine Massage bitte ab. Alles, was potentiell ansteckend sein könnte, stellt einen Ausschlussgrund für die Massage dar. In der Massage kommt es zu Hautkontakt, über die Atmung können ebenfalls Erreger übertragen werden. Bitte sei hier achtsam und ehrlich. Wenn sich eine erkrankte Körperstelle, beispielsweise mithilfe eines Pflasters gut schützen lässt, ist eine Massage teils möglich und die Stelle wird nicht mitberührt. Bei allen körperlichen Einschränkungen bitten wir dich, mit uns zu sprechen und mit uns abzuklären, was möglich ist.



  • Wie kann ich mich auf meine Tantramassage vorbereiten?

    Nimm dir Zeit, in dich zu gehen und zu fühlen, wie es dir mit der Aussicht auf die Massage geht. Nimm alles wahr, was sich zeigen mag. Vielleicht magst du das ein oder andere dann im Vorgespräch ansprechen. Am Tag selbst empfiehlt es sich, dir Zeit zu nehmen, dich auf die Massage einzustellen. Vielleicht magst du vorher spazieren gehen, ein leckeres Essen zu dir nehmen, dir etwas Gutes tun. Plane ausreichend Zeit ein, um entspannt hier im Tarisha anzukommen und dir eine gehetzte Parkplatzsuche und Terminstress zu ersparen. Auch nach deinem Termin ist es gut, wenn du noch etwas Zeit für dich hast, viel trinkst und nachspüren kannst.



  • Wird während der Massage gesprochen?

    Eine Einladung der Tantramassage ist, dass du dich ganz auf dich und deinen Körper einlässt. Deshalb sollten keine Alltagsgespräche in der Massage stattfinden. Damit lenkst du dich selbst. Die Atmosphäre der Massage lädt solcher Art Gespräch aber auch nicht ein. Deine Empfindungen und Gefühle auszudrücken kann hingegen wichtig sein, um ganz in der Massage da sein zu können. Sprich deine Wahrheit, du bist Teil deiner Massage und darfst gut für dich sorgen. Genauso wird dich deine Masseur*in ansprechen, wenn ihr etwas auffällt und sie nachfragen möchte. Kurz: Prüfe, ob das, was du sagen möchtest, dein Einlassen vertiefen wird oder ob du damit eher Distanz zum Erlebnis schaffst. Jede Massage ist anders, in manchen wird gar nicht, in anderen mehr gesprochen.

  • Wie sollte ich meinen Tag nach der Massage gestalten?

    Trinke ausreichend. Nimm dir Zeit für dich, um dem Erlebten nachzuspüren. Vielleicht magst du mit dir selbst essen gehen, einen Spaziergang machen oder dir auf andere Weise etwas Gutes tun. Vielleicht magst du in Meditation das Erlebte noch mehr verinnerlichen. Wir empfehlen, möglichst nicht direkt ins Alltags- und Berufsleben zu hüpfen, sondern dir noch etwas Pause zu gönnen

  • Die Massagepreise sind so hoch. Kann ich eine günstigere Massage erhalten?

    Der Preis für eine Tantramassage ist etwas, das für die ein oder andere Person eine Herausforderung darstellen kann. Er ist gerechtfertigt, da diese Berührungsarbeit sehr intensiv ist und auch deine Masseur*in sich auf dich und die Massage einlässt. Wir nehmen uns vor und nach der Massage im Gespräch Zeit für dich, du kannst hier duschen, berechnet wird die eigentliche Berührungszeit. In einem Wohfühlambiente bekommst du eine ganz besondere Form von Verehrung und Wertschätzung. Die Massage ist den finanziellen Energieausgleich somit absolut wert. Ebenso wertschätzende Berührungen erfährst du auch in den finanziell günstigeren Wellnessmassagen oder einer SET.


FRAGEN ZUM ABLAUF DES MASSAGETERMINS

  • Kann ich spontan für eine Massage vorbeikommen?

    Bitte rufe immer zuerst an. Es ist häufig möglich, spontan einen Termin zu erhalten. Damit du dich innerlich auf das besondere Erlebnis der Tantramassage einstellen kannst und auch dein*e Masseur*in etwas Vorlauf zur Vorbereitung hat, ist es aber empfehlenswert, deinen Termin mit ein paar Tagen Vorlauf zu buchen.

  • Was muss ich mitbringen?

    Im Tarisha ist alles zu deiner Benutzung vorhanden, was du beim Duschen und in der Massage brauchen wirst. Solltest du aber beispielsweise nur ein bestimmtes Shampoo oder Duschgel vertragen, bring dein eigenes mit. Zahlen kannst du bar oder mit Karte.

  • Kann ich in der Praxis duschen?

    Du hast vor und nach der Massage die Gelegenheit, im Tarisha zu duschen. Handtücher, Shampoo, Duschgel und auch einige Stylingprodukte stehen zu deiner Benutzung zur Verfügung. Hier zu duschen, ist – neben der wichtigen Hygiene – auch sinnvoll, um dich bewusst aus dem Raum deines Alltags in den Raum der Tatramassage eintreten zu lassen; und nach der Massage auch wieder hinaus.

  • Wie lange im Voraus sollte ich meine Massage buchen?

    Du kannst deinen Termin schon längere Zeit im Voraus buchen. So hast du Zeit, dich innerlich vorzubereiten. Ein paar Tage vor dem gewünschten Termin anzurufen, ist sinnvoll, dann kannst du und dein*e Masseur*in gut planen. Eine Begegnung in der Tantramassage braucht Zeit. Du kommst an, duschst vielleicht, es gibt ein Vorgespräch, dann beginnt die Massagezeit. Auch im Anschluss gibt es Gelegenheit zum duschen und zum sprechen. Auch wenn unsere Masseur*innen immer wieder auch spontan Zeit für eine Massage haben, ist die Wahrscheinlichkeit für deinen Wunschtermin größer, wenn du früher buchst.

  • Was mache ich, wenn ich meinen Termin doch nicht wahrnehmen kann?

    Es kann immer einmal vorkommen, dass du doch nicht zu deiner Massage kommen kannst. Bitte sage deinen Termin dann so frühzeitig wie möglich ab oder verschiebe ihn. Dein*e Masseur*in kann sich dann darauf einstellen und umplanen. Zu jeder Massage gehört die Vorbereitung des Raumes und und auch die innerliche Einstellung auf die Massage. Wir bitten dich also, in jedem Fall anzurufen und Bescheid zu geben.

  • Kann ich per Karte oder Überweisung zahlen?

    Du kannst im Tarisha mit Karte oder bar zahlen. Eine Zahlung per Überweisung ist aktuell nicht möglich.

  • Wie lang vor dem Termin sollte ich in der Praxis ankommen?

    Bitte komme pünktlich zu deinem Termin. Deine Masseur*in hat sich darauf eingestellt, dir zu diesem Zeitpunkt öffnen zu können und den Raum vorbereitet zu haben. Wenn du früher kommst, ist vielleicht noch nicht alles bereit. Vor der Massage ist Zeit für ein Vorgespräch und eine Dusche. Die gebuchte Zeit beginnt mit der Massage.

  • Ich habe viel Gesprächsbedarf. Wie lange dauert das Vor- und das Nachgespräch?

    Die Dauer der Gesprächszeiten ist sehr individuell. In der Regel handelt es sich um einen Zeitraum von 10 bis 15 Minuten. Eine Möglichkeit uns erstmal kennenzulernen und ausführlich mit einer Masseur*in zu sprechen, bietet der „Schnuppertermin“. Hier hast du Zeit, all deine Fragen zu stellen und die Räume erstmal kennenzulernen. Auf eine daraus hervorgehende Massage erhältst du einen Gutschein. Solltest du mehr Zeit brauchen, um über deine eigene Sexualität, über Bedürfnisse, Wünsche, Ängste oder persönliche Themen zu sprechen, kann auch ein Termin für ein Sexualcoaching das Richtige für dich sein. Hier sind die Zeiten für Gespräch, Übungen, Berührungselemente anders verteilt und deine Themen stehen im Vordergrund.

  • Kann ich die Massagezeit während des Termins verlängern?

    Deine Masseur*in stellt sich auch auf die geplante Dauer deiner Massage ein. Wenn du während der Massage das Bedürfnis hast, die Berührungszeit zu verlängern, kannst du fragen. Manchmal ist das möglich, je nachdem, wie der Zeitplan deiner Masseur*in ist und wie eure Begegnung abläuft. Jede weitere halbe Stunde Berührungszeit kostet 50 Euro. Es kann aber auch schön sein, die Massage wie geplant zu genießen und einfach wiederzukommen und dann von Vornhinein mehr Zeit zu buchen.  

Verantwortlich für Glossar und FAQ: Sabine Schweigert, Inhaberin Tarisha Massageinstitut.

Redaktion: Rike Görz,  Masseurin und Gesundheitspraktikerin für Sexualkultur im Tarisha und unter Discover Yourself

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